Moonies

Zuhause ♥

Ich liebe es.
Ich liebe es morgens aufzustehen, aus dem Fenster zu gucken und meine Aussicht zu genießen.
Ich liebe die große Tanne neben meinem Fenster, den Pflaumenbaum auf der anderen Seite und die unzähligen Fichten verteilt in dem großen Garten.
Ich liebe den Wind, der durch die Äste streicht und die Blätter auf dem Boden rascheln lässt.
Ich liebe es auch, durch mein geschlossenes Fenster den Wind und den Regen zu hören. 
Ich liebe den großen Garten mit all seinen Verstecken, Pflanzen und Wundern.
Ich liebe die Tiere die durch unseren Wald huschen und sich einen Schlafplatz für die Nacht suchen.
Ich liebe das morgendliche Lied der Vögel, die auf der großen Tanne neben meinem Fenster sitzen.
Ich liebe es den Vögeln auf Ihrem Weg in den Süden von meinem Fenster aus zu zuschauen.
Ich liebe unser Haus, welches immer ein wenig staubig ist.
Ich liebe die vertrauten Straßen, ich liebe die vertraute Umgebung. 
Ich liebe es nachts alleine durch diese Straßen zu laufen, mit der Gewissheit, dass mir niemals etwas passieren würde, da ich jede Straße und jeden Weg kenne seit dem ich lebe.
Ich liebe die frische Luft am Morgen und die kalte Luft am Abend.
Ich liebe mein Zimmer in dem so viele Erinnerungen stecken.
Ich liebe mein Bett welches total unbequem ist.
Ich liebe meinen schäbigen Parkettboden, auf dem meine ganze Kindheit stattgefunden hat.
Ich liebe die Stadt in der ich erwachsen geworden bin.
Ich vermisse alles.
Ich vermisse es nicht von Natur umringt zu sein.
Ich vermisse die Bäume vor meinem Fenster und die reine Luft die von dem Feld in unseren Garten strömt.
Ich vermisse die Eichhörnchen, die Vögel und die Igel die jeden Tag durch unseren Garten schleichen.
Ich vermisse es, nicht einmal den Mond durch mein Fenster zu sehen und ich vermisse den Sonnenaufgang. 
Ich vermisse meine Eltern, ich vermisse meinen Bruder, ich vermisse meine Freunde.
Ich vermisse all die die mir wichtig sind. 
Ich vermisse mein Zuhause.


Black Shadow

Mein Atem ging normal. Das noch warme Blut tropfte von meinen Fingern. Die roten Tropfen hinterließen hinter mir eine lange Spur. Ich strich mir mit den blutverschmierten Fingern die Haare aus dem Gesicht um Ihn ein letztes Mal anzuschauen. Er saß in seinem Sessel, blutüberströmt und durchlöchert. Ich atmete einmal tief durch und begann mit der Routine. Ich reinigte wie immer die Wohnung, ausgenommen den Blutspritzern um den Sessel herum und ließ alle Fingerabdrücke mit meinem weißen Seidentuch verschwinden. Ich nahm meinen schwarzen langen Mantel von der Garderobe, öffnete die Wohnungstür und ging langsam den langen Flur entlang.
Ich ließ den Motor meines alten Beatles aufjaulen und rückte den Rückspiegel zurecht. Die Fahrt zu meiner Wohnung dauerte nicht lange. Die Treppen benutze ich heute mal nicht, dafür war ich viel zu geschafft.
“Es ist komisch, ich wohne nun schon so lange hier aber dieses Gefühl wenn ich im Fahrstuhl stehe ist immer noch das gleiche wie früher, wenn ich auf der Kirmes in einer Schiffsschaukel war.”, dachte ich mir.
Ich schloss meine Wohnungstür auf und der gewohnte Geruch stieg mir in die Nase. Mein Hamster Pancake schlief wie immer in seinem Holzhaus. Die Fernbedienung lag auf dem Wohnzimmertisch und ich schaltete den Fernseher an.
“Und nun die Nachrichten von heute.. Die Polizei hat immer noch keine Hinweise zu den drei Mordfällen von Black Shadow. Wir wissen, dass der Mörder weiblich ist, den Tatort immer gründlich putzt und ihre Fingerabdrücke mit einem Tuch aus Seide verwischt. Sie hinterlässt keine Spur, keine Fotos. Noch nicht einmal die Überwachungskameras erwischen sie. Die Polizei sucht vergeblich nach Hinweisen. Und nun zum Wetter…”.
Ich schaltete den Fernseher wieder aus und setzte mich auf das Sofa. Ich lächelte triumphierend.
“Ich bin so gut, dass mich niemand erwischt.”, dachte ich. Es war ein gutes Gefühl.


Wars das?

Man sieht die Leere. Die Leere in deinen Augen.
Die Lunge ist leer. Das Herz steht still. Kein Schlag, kein pumpen.
Alles steht still. Die Lunge hat Ihren letzten Atemzug hinter sich.
Der Mund geschlossen, die Augen offen.
Hände entkrampfen sich. Blut steht still.
Gedanken verfliegen
Licht!
Kopf ist leer. Alles ist leer.
Leerer als zuvor.
Der Körper entspannt, schmiegt sich an den Boden. Er sackt zusammen.
Die Seele entflieht, entflieht aus deinem Körper.
Der Geist verabschiedet sich, für immer.
Die Augen sind leer.
Leere Blicke. Tote Blicke.
Wars das?
Tot.

when I was 16

Ich bin hier.
Ich kann nicht denken.
Höre nichts.
Blende alles aus.
Bin unter Wasser,
alles verstummt.
Leichtes schlagen ist zu hören.
Es ist dein Herz.
Ich kann nicht atmen.
Das Wasser erstickt mich.
Mein letzter Atemzug.
Ich blinzle,
sehe dich,
höre alles.
Der Klang ist so schön.
Er wird lauter, schiefer.
Es schmerzt.
Ich will hier weg.
Habe Angst.
Ich renne.
Meine Beine überschlagen sich.
Alles wird zerstört.
Du entfernst dich,
entfernst dich von mir.
Das Wasser kommt wieder.
Es überschwemmt mich.
Der Druck steigt,
steigt,
steigt.

Aus.

Mondsüchtig

Das dunkle Schwarz verschlingt die Stadt. Die Luft wird kühl, der Atem laut. Du kannst Ihn sehen. Mystisch legt er sich auf die Spitzen der Dächer. Mystisch legt sich das kühle Licht auf deine Blässe.
Das dunkle Schwarz lässt dich schaudern. Es ist so ruhig, du kannst dein Herz hören.
Bleich glüht der Mond, von goldenen Funken umgeben.
Du wirst angezogen von diesem bleichen Licht. Wohltuend zeichnet sich das Licht auf deine Haut.
Du bist süchtig.
Augen schließen sich. Durch die Lider scheint das Licht. Das Licht vom Herrscher der Nächte.
Du bist frei. Alles ist ruhig.
Gedanken sind so nah. Du kannst sie berühren. Sie fliegen vorbei, unscheinbar durch das Mondlicht.
Der Zauberer, das Mystische. Es zieht dich an.
Das dunkle Schwarz saugt dich ein. Es verschling alles.
Mit der rechten Hand versuchst du Ihn zu greifen. Die andere liegt über deinem Herz. Mit der linken Hand hast du Ihn schon längst gefangen.

20

Mit zwölf dachte ich, vierzehn sein ist etwas ganz besonderes. Man fängt leicht an sich Gedanken zu machen, Gedanken über das Leben. Was man werden möchte, wo man in 5 Jahren sein möchte, wer man sein möchte. Wenn ich jetzt an diese Zeit zurück denke fürhlt es sich an wie eine Ewigkeit. Alles war so anders, noch nicht real.
Mit vierzehn dachte ich dann, sechzehn wäre das perekte Alter. Sweet Sixteen. Laut den Dramen in den übertriebenen Teeniefilmen, war dies das Alter für Experimente, die ersten Male in allen hinsichten und vorallem die Zeit in der das andere Geschlecht interessant sein durfte ohne das über den Beziehungsstatus geschmunzelt wurde. Aber auch Zukunftsperspektiven öffneten sich und man hatte eine genaue Vorstelllung von dem, wer man später sein möchte.
Als ich dann sechzehn wurde, dachte ich es ändert sich alles. Ich hatte hohe Erwartungen an das Jahr gesetzt, viel zu hohe. Aber welche Erwartungen über das exestenzielle Teeangerdrame werden schon eingehalten oder gar übertroffen? Wer war ich? Wo gehörte ich hin? Wer wollte ich sein? Also freute ich mich schon auf den nächsten Meilenstein. Die Achtzehn.
Man darf alles, man kann alles. Mein Motto als Achtzehnjährige. Doch was bringt mir all das?
Mit zwanzig blicke ich auf die geraden Jahre zurück und kann nur den Kopf schütteln. Was hab ich mir dabei gedacht? All die Entscheidungen über meine Zukunft, mein Leben, mein Ich - all das aufegschoben. Und jetzt? Jetzt bin ich 20 und ich bin jemand, aber weiß nicht wer. Ich mache etwas aber weiß nicht wohin mich das führt.
Welche Erwartungen hat man an das Jahr zwanzig? Es gibt nur eine Antwort. "Wer zur Hölle weiß das schon?"
Der Blick in die Vergangenheit ist wie eine offene Wunde. Am liebsten würde ich vergessen, doch ich kann es nicht. Die Zeit war zu schön. Dennoch ist sie vorbei. Alles hat irgendwann ein Ende. Mit jeder einzelnen Sekunde entfernt sie sich von mir. Sie verschwindet einfach so, ohne das ich sie ein letztes mal ansehen kann. Es ist nicht gerecht. Ich will nicht vergessen.
Aber, vielleicht ist es ja besser zu vergessen. Vergessen um Neu anfangen zu können.
Auf dem Weg in die Zukünft blicke ich zurück
Blicke zurück auf mein Leben vorher. Ich will zurück, doch ich kann nicht. Es hat sich verändert. Verwirrt.
Tick Tack Tick Tack. Ich renne in die Zukunft